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25.09.2023

"Wir haben den Hunger satt!" - Schöpfungstag im Bistum Eichstätt

Die Stände der Diözese Eichstätt beim Schöpfungstag im Kloster Plankstetten. Foto: Johannes Heim/pde

Podiumsdiskussion in der Abteikirche (von links): Bischof Gregor Maria Hanke, Pirmin Spiegel (Misereor), Peter Zehetleitner, Julika Noack (beide Fridays for future) und Simon Strohhofer (BDKJ Weißenburg-Wemding). Foto: Franziska Weichhaus

Ökumenische Vesper zum Abschluss des Schöpfungstages mit dem Hungertuch in der Mitte. Foto: Johannes Heim

Eichstätt/Plankstetten - Wie man bunte Windräder aus gebrauchten Tetra-Pack-Schachteln bastelt - das haben Kinder am Infostand des Bistums Eichstätt beim 12. Schöpfungstag im Kloster Plankstetten erfahren. Die Referate "Schöpfung und Klimaschutz" und "Weltkirche" haben den Besucherinnen und Besuchern Informationen mitgegeben, was man gegen Lebensmittelverschwendung tun kann. Denn das Motto in diesem Jahr lautete: „Wir haben den Hunger satt!“. Nachhaltigskeitsreferentin Lisa Amon wollte mit dem Schöpfungstag vor allem eines deutlich machen: "Es gibt nicht eine Hungerkrise und eine Klimakrise, sondern die Krisen hängen miteinander zusammen und verstärken sich. Und es geht auch darum zu zeigen, was kann jeder und jede tun kann, um da dagegen zu wirken, dass wir diese Krisen einfach in den Griff bekommen."

Passend zum Thema war der Schöpfungstag in den Erntedank-Markt des Klosters Plankstetten eingebunnden. In der Klosterkiche sprach Ehrengast Pirmin Spiegel, Leiter des katholischen Hilfswerks Misereor, über die Gründe von Hunger in der Welt und seine Beseitigung: "Durch den Krieg in der Ukraine, durch die Pandemie mit Corona sind die Hungerzahlen von etwa 670 Millionen auf über 800 Millionen gestiegen", so Spiegel. "Das heißt in einer Welt des Überflusses gibt es Hunger. Die Frage des Hungers gehört zur DNA Misereors, gegen Hunger und Krankheit in der Welt und deren Ursachen anzugehen. Und von daher passt es sehr gut, am Schöpfungstag über die Hungerthematik zu informieren. Beides gehört zusammen."

Höhepunkt des Schöpfungstags war eine Podiumsdiskussion zwischen jungen Vertreterinnen und Vertretern des Bundes Deutscher Katholischer Jugend und der „Fridays for Futur“-Bewegung mit Kirchenvertretern. Die Jugendorganisationen setzen sich seit mehreren Jahren für das Klima und eine gerechtere Welt ein, erklärte Julika Noack aus Eichstätt. „Wir sind für den Hunger und für die ganzen Katastrophen im globalen Süden mit verantwortlich, weil wir durch unser Konsumverhalten und durch unsere Wegwerfkultur einen Lebensstandard haben, der unglaubliche Auswirkungen hat. Und das kann ja so nicht weiter gehen. Wir haben diese Privilegien einfach nur dadurch bekommen, dass wir hier auf die Welt gekommen sind und haben sonst nichts dafür getan und können uns nicht einfach darauf ausruhen. Wir müssen auch dafür sorgen, dass andere Leute einen lebenswürdigen Standard erreichen.“

An dem Austausch beteiligte sich auch der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke. Für ihn sind der Erhalt der Schöpfung und der Kampf gegen den Welthunger zentrale Themen der Kirche. Jeder kann etwas dazu beitragen. „Ohne Verzicht wird es nicht gehen," meinte er. "Wir müssen abgeben von unserem Wohlstand und von dem was wir haben und mit den Schwestern und Brüder teilen.“

Seinen Abschluss fand der Schöpfungstag mit einer ökumenischen Vesper, begleitet vom evangelischen Kirchenchor Neumarkt. Dabei stand das Misereor Hungertuch im Zentrum, das von einem afrikanischen Künstler stammt. Zu sehen sind mehrere Hände, die sich um die Erde streiten und sie halten. Es fasst die zentrale Frage des Schöpfungstages zusammen: Ist die Erde unser Spielball, den wir ausbeuten oder kümmern wir uns um sie und verteilen ihre Ressourcen und Nahrungsmittel gerecht? Bischof Hanke fasste es zusammen: "Es liegt an uns!"