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02.05.2022

Nach zwei Jahren Corona-Pause: BDKJ-Vollversammlung wieder in Präsenz

Die Jugendlichen bei der Vollversammlung.

Die Jugendlichen bei der Vollversammlung des BDKJ in Neumarkt. pde-Foto: Stephanie Bernreuther.

Eichstätt/Neumarkt. (pde) – Kritische Auseinandersetzung mit dem Fleischkonsum, Geistliche Leitung in den Verbänden, Unterstützung der Initiative „Out in Church“: Das waren einige der Themen auf der Frühjahrsvollversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), die am vergangenen Wochenende in Neumarkt stattfand – nach zwei Jahren das erste Mal wieder in Präsenz. Dabei befassten sich die Jugendlichen mit dem ökologischen Fußabdruck, den der Fleischkonsum in der Ernährung hinterlässt. „Man muss dabei berücksichtigen, dass die Futtermittel für die Tiere zum größten Teil importiert werden. Dabei ist Brasilien der größte Lieferant für Soja, für dessen Anbau schon große Flächen des Regenwaldes geopfert wurden“, so Lena Wallraff, Referentin für Entwicklungsfragen an der BDKJ Bundesstelle, die den Studienteil gestaltete.

Die Jugendlichen trugen Überlegungen zusammen, wie sie das Anliegen eines fleischfreien oder zumindest fleischreduzierten Konsums in den Verbänden und Dekanaten besser umsetzen können. Dabei war es ihnen wichtig, dass ein Umdenken auch in den Tagungshäusern der Diözese stattfindet. In einem Antrag beschlossen die Delegierten auf allen Veranstaltungen des BDKJ ausschließlich vegetarische Kost anzubieten und forderten, diesen Antrag auch in den Diözesanrat einzubringen. Roland Schwab, der als Gast für den Diözesanrat an der Veranstaltung teilnahm, begrüßte den Antrag. Der Sachausschuss „Kritischer Konsum“ stellte für die Jugend- und Dekanatsverbände ein Kochbuch zusammen, das ausschließlich vegetarische und vegane Rezepte enthält und dazu animieren soll, auf Jugendwochenenden und Zeltlagern auf eine nachhaltige Ernährung zu achten. „Ein neues, interessantes Thema für unseren Sachausschuss könnte faire Kleidung sein“, so Stefan Eberl, der zusammen mit fünf weiteren Jugendlichen im Sachausschuss „Kritischer Konsum“ aktiv ist.

Ohne Gegenstimme wurde der Antrag des Sachausschusses „Geschlechtervielfalt“ angenommen, die Initiative „Out in Church“ zu unterstützen. „Dabei ist es uns ein Anliegen, mit der Bistumsleitung ins Gespräch zu kommen, um zu erfahren, wie der Stand dazu auch bezüglich des Arbeitsrechts in unserer Diözese ist.“, so Felicitas Löhlein, Sprecherin des Sachausschusses „Geschlechtervielfalt“. In einer Videobotschaft wandte sich Domvikar Thomas Stübinger, bischöflicher Beauftragter für den synodalen Prozess im Bistum Eichstätt, an die Jugendlichen. Er dankte ihnen für die Teilnahme an der Umfrage-Aktion zum synodalen Prozess, den Papst Franziskus ausgerufen hat. Die Ergebnisse werden derzeit ausgewertet und in der Willibaldswoche Anfang Juli vorgestellt. Dem Arbeitskreis „Aufbruchsstimmung“ im BDKJ ist es ein Anliegen, diesen Gesprächsprozess weiter zu belgeiten und zu unterstützen.

Im Gespräch mit Pia Sommer, Hauptabteilungsleiterin der Abteilung Jugend, Berufung und Evangelisierung, wurde von den Jugendlichen die Begleitung der Verbände durch die Geistliche Verbandsleitung thematisiert. Maximilian Griesbeck, Präsident der Konferenz der Jugendverbände, merkte an: „Uns ist diese Begleitung extrem wichtig. Gerade bei den Verbänden empfinden wir es als unzumutbar für Geistliche, dies im Ehrenamt zu bewältigen. Es ist notwendig, dass diese Stellen im Stellenplan der Diözese fest verankert werden.“ Gregor Podschun vom BDKJ-Bundesvorstand unterstrich dieses Anliegen in seinem Grußwort. Die Besetzung der Geistlichen Verbandsleitung sei bundesweit ein zunehmendes Problem, das auch der Bundesvorstand auf dem Schirm habe. Im September sei hierzu eine Veranstaltung geplant. Pia Sommer versprach, dieses Anliegen mitaufzunehmen. Zudem gratulierte sie dem BDKJ zu seinem 75-jährigen Bestehen auf Bundesebene. Sie dankte den Jugendlichen für ihr Engagement und bat sie, nicht müde darin zu werden, sich mit ihren Anliegen in Kirche und Gesellschaft einzubringen. Diözesanjugendseelsorger Clemens Mennicken informierte zum Abschluss die Jugendlichen über die begonnenen Vorbereitungen zum Weltjugendtag 2023 in Lissabon.