„Open yourself!“ – Festival der Jugend in der Willibaldswoche
Eichstätt. (pde) – Poetry Slam, Escape Room, Workshops und mehr: Die Willibaldswoche hat mit dem Jugendfestival „Open yourself!“ einen Höhepunkt für die junge Kirche gesetzt. Das Programm am Freitag im Garten des Eichstätter Priesterseminars war breit gefächert und ließ sich auch von Regenschauern nicht aufhalten.
Anna Kirschner, Referentin für jugendpastorale Projekte im Bistum Eichstätt, zeigte sich zufrieden: „Ich freu mich, dass sich so viele haben ansprechen lassen trotz des Wetters. Bekannte Gesichter, unbekannte Gesichter – es war eine tolle Mischung und es haben auch richtig viele mit angepackt.“ So gab es zum Beispiel einen Bungee Run, eine Luftkissenbahn, eine Utopie-Werkstatt von Studierenden im Master Bildung für nachhaltige Entwicklung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und eine Weihrauch-Werkstatt. Bei einem Menschenkicker konnten Teams gegeneinander antreten und an einer großen Wand konnte man Ideen für die Kirche der Zukunft hinterlassen.
Bischof Gregor Maria Hanke und Generalvikar Michael Alberter waren ebenfalls zu Gast und kamen mit den jungen Menschen ins Gespräch. „Die Jugend ist mir ganz wichtig, denn die Sache des Glaubens muss weitergehen in der nächsten Generation“, sagte Bischof Hanke. „Wir wollen die jungen Menschen ermutigen, sich in der Kirche zu engagieren und mit der Kirche zusammen auf ihrem Lebensweg zu gehen. Solch ein Festival wie heute ist dafür sicher ein guter Türöffner.“ Die einzelnen Angebote wurden von den Besuchenden gerne angenommen – von den Workshops bis zum Streetfood. Lucca Maurice gestaltete zum Beispiel mehrere Buttons und freute sich besonders auf den Poetry Slam: „Ich fand es total interessant, besonders dass ich mit so vielen unterschiedlichen Leuten ins Gespräch gekommen bin, das liebe ich.“
Am Abend gab es Programm auf der Bühne: In einer Podiumsdiskussion befassten sich die Jugendlichen mit dem Thema „Hat die Kirche Zukunft – hat die Zukunft Kirche?“ Einig waren sich die jungen Menschen, dass eine lebendige und einladende Kirche wichtig ist. Die Teilnehmenden betonten die Bedeutung persönlicher Beziehungen und Vorbilder, um Jugendliche für die Kirche zu begeistern. Sie riefen dazu auf, den Glauben als freie Entscheidung zu leben und die Kirche aktiv mitzugestalten, um eine inklusive und zukunftsfähige Gemeinschaft zu schaffen.
So betonte beispielsweise Maximilian Griesbeck, Diözesanvorsitzender der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg, die Bedeutung einer aktiven Kirche und schilderte seine positiven Erfahrungen mit Jugendlichen, die Verantwortung übernehmen. Schwellenlose Ansätze der Pfadfinderarbeit erreichten auch kirchenferne Jugendliche, was ihn optimistisch für die Zukunft der Kirche stimme. Schwester Veronika Gresik, Sozialpädagogin und Ordensschwester, sprach über ihre Konversion zur katholischen Kirche und die tiefe Beziehung zu Jesus. Trotz Vorurteilen bleibe die Kirche für viele ein Ort der Sehnsucht und des Trosts. Chris Bentele hob die Bedeutung der Eucharistie hervor und sprach sich für eine offenere Kirche aus, die auch queeren Menschen Schutzräume bietet. Isabell Meixner plädierte dafür, Jugendliche besser abzuholen und einzubinden. Jugendgottesdienste und kreative Ansätze könnten die Kirche für junge Menschen attraktiver machen.
Gegen den mittlerweile immer stärker werdenden Regen kämpften schließlich noch sechs junge Dichtende bei einem Poetry Slam. Den Abschluss des Festivals der Jugend bildete eine Vigil in der Kreuzkapelle des Bischöflichen Seminars.