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01.12.2020

Herbst-Diözesanversammlung trifft sich ein Wochenende lang digital

BDKJ-Diözesanvorstand mit Technik-Team während der Online-Versammlung. Foto: Stephanie Bernreuther/BDKJ

Wie bereits im Frühjahr fand auch diesmal unsere Versammlung samt Vorstandswahlen als Videokonferenz statt. Neu in den Vorstand wurde Florian Siegmund aus dem Dekanat Roth-Schwabach gewählt. Er bildet künftig die BDKJ-Doppelspitze zusammen mit Maria Rauch aus dem Dekanat Herrieden. Beide sind auch Mitglieder der Kolpingjugend. „Ich freue mich darauf, wichtige Anliegen des BDKJ in dieser Funktion voranzubringen“, sagte Florian.

Aus dem Vorstand verabschiedet wurden Elias Wagner und Tobias Bacherler nach je einem Jahr Amtszeit sowie Constanze Ludwig und Angela Hundsdorfer nach zwei bzw. drei Jahren im Amt. Angela steht dem BDKJ weiterhin für die Mitarbeit in Projekten wie den spirituellen Kursangeboten oder der Vorbereitung des nächsten Filmgottesdienstes zur Verfügung. Vielen Dank dafür.

Dreieinhalb Stunden nahmen wir uns Zeit für einen Studienteil über Geschlechtervielfalt, um danach über einen diesbezüglichen Antrag abzustimmen. Die verschiedenen Facetten des Themas beleuchteten Theologin Dr. Katharina Ebner, Leiterin der Nachwuchsgruppe Herrschaft an der Theologischen Fakultät der Universität Würzburg, Dr. Lutz Kuntzsch, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gesellschaft für deutsche Sprache, und Sexualwissenschaftler Danilo Ziemen vom Institut für Sexualpädagogik in drei Workshops mit anschließender Diskussionsrunde.

Ziemen bestärkte die Jugendlichen in ihrem Anliegen, sich für Geschlechtervielfalt auch in der Sprache einzusetzen. „Ja, betroffene Personen nehmen diesen Wandel in der Gesellschaft durchaus als positiv wahr“, so Ziemen. Auch der Gesellschaft für deutsche Sprache ist geschlechtersensible Sprache ein Anliegen. Die neue Ausgabe des Duden befasse sich auf drei Seiten mit diesem Thema, erklärte Kuntzsch. „Hier ist vermerkt, dass die Sternchen vom Regelwerk noch nicht abgedeckt sind. Aus grammatikalischen Gründen können wir uns daher nicht für die Sternchen-Schreibweise aussprechen.“ Katharina Ebner betonte, dass es ein wesentliches Anliegen des christlichen Glaubens sei, jeden Menschen ganz konkret als von Gott gewollt zu verstehen und in seiner Persönlichkeit ernst zu nehmen.

Vor diesem Hintergrund hat die BDKJ-Versammlung den Antrag „Geschlechtervielfalt in Rede, Bild und Schrift" mit sehr großer Mehrheit beschlossen. Dabei geht es uns um die geschlechtliche Identität eines jeden Menschen und nicht um das sexuelle Begehren bzw. die sexuelle Orientierung. Des Weiteren entschied der Verband, der Initiative Lieferkettengesetz beizutreten, die bereits auf Bundesebene vom BDKJ, der Kolpingjugend und der Katholischen Landjugendbewegung unterstützt wird.

Am Sonntagvormittag hatten die Delegierten die Möglichkeit, einen gestreamten Gottesdienst zum Christkönigssonntag mitzufeiern. Diözesanjugendseelsorger Clemens Mennicken erinnerte daran, dass der Christkönigssonntag besonders in den 1920er und 1930er Jahren für Jugendliche ein wichtiger Tag war, um ein Zeichen gegen das erstarkende NS-Regime zu setzen.