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15.04.2021

Förderpreis für Jugendarbeit im Bistum Eichstätt: Bischof-Alois-Brems-Preis hat einen neuen Wettbewerbsmodus

Die Preisträger beim Alois-Brems-Preis 2019. Foto: Anna Ernst-Schilling/pde.

Eichstätt. (pde) – Mit dem Bischof-Alois-Brems-Preis werden innovative und originelle Projekte der kirchlichen Jugendarbeit im Bistum Eichstätt ausgezeichnet. Der Förderpreis richtet sich an alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die durch ihr Engagement und ihren Einsatz zeigen, wie Glaube, Jugend und Kirche zusammen gehören. Das Stiftungskuratorium der auslobenden Jugendstiftung im Bistum Eichstätt hat nun einen neuen Wettbewerbs- und Vergabemodus beschlossen.

Demnach wird der Einsendeschluss für Bewerbungen auf den 30. Juni des jeweiligen Jahres vorgezogen, bisher war es der 15. Oktober. Auch die Preisverleihung selbst soll künftig nicht mehr im Rahmen der Herbstversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im November stattfinden, sondern bereits zu Beginn des jeweils neuen Schuljahres. Geplant ist eine Ausrichtung in Kooperation mit dem Gewinner des Vorjahres. Für das laufende Jahr stehen der genaue Termin und der Ablauf der Preisvergabe noch nicht fest, zumal auch in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie eine gewisse Planungsunsicherheit besteht.

Bei den Änderungen im Wettbewerbs- und Vergabemodus spielten vor allem organisatorische Gesichtspunkte eine Rolle. Auch berichtet Jugendpfarrer Clemens Mennicken, dass es in der Vergangenheit immer wieder Rückmeldungen von Delegierten gab, dass die Preisverleihung im Rahmen der BDKJ-Diözesanversammlung „nicht stimmig“ sei.

Im vergangenen Jahr 2020 ist der Preis der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen, 2021 soll er wieder verliehen werden. Jugendpfarrer Mennicken betont jedoch, dass sich das Stiftungskuratorium aufgrund der nach wie vor großen Herausforderungen der katholischen Jugendarbeit auch in diesem Jahr ausdrücklich vorbehält, den Preis gegebenenfalls an die Situation anzupassen.

Der Jugendförderpreis des Bistums Eichstätt ist nach Bischof Alois Brems benannt. Dieser war – noch vor seiner Zeit als Bischof von Eichstätt – von 1937 bis 1950 der erste Diözesanjugendseelsorger. In der politisch schweren Zeit der NS-Herrschaft versuchte er mit jungen Menschen den Glauben zu leben und in der Nachkriegszeit eine Struktur für die Jugendarbeit aufzubauen. Zusammen mit Jugendlichen der Diözese prägte er das Motto „Wir gehen unseren Weg“ und wollte damit den Jugendlichen deutlich machen, dass christlicher Glaube als Lebensentwurf trägt.

Der Bischof-Alois-Brems-Preis ist mit insgesamt 950 Euro dotiert (1. Platz 500 Euro, 2. Platz 300 Euro, 3. Platz 150 Euro) und wird von der Jury des Stiftungsvorstandes der Jugendstiftung der Diözese Eichstätt „Zukunft kirchliche Jugendarbeit“ verliehen. Bewerben können sich Gruppen und Verbände der kirchlichen Jugendarbeit der Diözese Eichstätt. Nähere Informationen bei der Jugendstiftung der Diözese Eichstätt, Tel. (08421) 50-630, E-Mail: info(at)jugendstiftung-eichstaett(dot)de, www.jugendstiftung-eichstaett.de.

Im Zuge der Aufarbeitung im Bistum Eichstätt wurde festgestellt, dass Bischof Alois Brems in den 1960er Jahren den sexuellen Missbrauch durch einen Priester des Bistums Eichstätt vertuscht hat. Bischof Gregor Maria Hanke sprach sich unmittelbar nach bekannt werden der Vorfälle im Oktober 2022 für eine Neubewertung des Lebenswerks von Alois Brems aus: „Das Leuchten bei der Erinnerung an ihn wird sich vielerorts mit diesem Schatten verlieren. Wir können dieses schwere Unrecht nicht verschweigen, auch wenn es manchem schwer fallen mag, Bilder von prägenden Personen des diözesanen Lebens der jüngeren Vergangenheit hinterfragen und korrigieren zu müssen.“ Die Jugendstiftung des Bistums hatte bereits Anfang Oktober 2021 entschieden, den Bischof Alois Brems Preis auszusetzen. Nach Bekanntwerden der Vertuschungsvorwürfe wurde im Oktober 2022 entschieden, den Preis unter diesem Namen nicht mehr neu ins Leben zu rufen. Die Neubewertung der Person Alois Brems wird im Zuge der Aufarbeitung im Bistum Eichstätt noch weitergehen.